Vorteile der berührungslosen IR-Temperaturmessung
- Sie ist schnell, Temperaturwerte werden innerhalb von Millisekunden erfasst. Somit können mehr Messungen erfolgen und mehr Messdaten ermittelt werden.
- Sie ermöglicht Messungen an bewegten Objekten (z.B. an Bandprozessen).
- Sie erlaubt, Messungen an gefährlichen oder schwer zugänglichen Stellen, wie an hochspannungsführenden Teilen oder über große Messentfernungen hinweg, auszuführen.
- Es können sehr hohe Temperaturen von über 3000°C gemessen werden. Kontaktthermometer sind unter diesen Bedingungen häufig nicht mehr einsetzbar.
- Sie ist rückwirkungsfrei d. h. dem Messobjekt wird keine Energie entzogen.
- Das Messobjekt wird nicht kontaminiert und es erfolgt keine mechanische Einwirkung auf die Oberfläche.
Die Infrarot-Technologie ist keine neue Erfindung - seit Jahrzehnten wird sie bereits erfolgreich in Industrie und Forschung eingesetzt. Doch haben in jüngster Zeit eingeführte Innovationen die Kosten gesenkt, die Zuverlässigkeit erhöht und den Sensoren immer kleinere Abmessungen gegeben.
Jeder Körper mit einer Temperatur (T) über dem absoluten Nullpunkt sendet entsprechend seiner Temperatur infrarote Strahlung, so genannte Eigenstrahlung aus. Ursache dafür ist die innere mechanische Molekülbewegung.
Die Entdeckung der Infrarot-Strahlung durch den Physiker Wilhelm Herschel Anfang des 19. Jahrhunderts erlaubte eine neue Möglichkeit der Temperaturbestimmung - berührungslos und ohne Auswirkung auf das Messobjekt oder den Messenden.
Ein Pyrometer ist eine Art Wärmesensor, der zum Messen von Oberflächentemperaturen verwendet wird, z.B. in Industrieöfen. Diese Geräte messen die Temperatur eines Objekts oder einer Oberfläche anhand der abgegebenen Wärmestrahlung. Dieses Verfahren wird auch als Radiometrie bezeichnet.
Um eine genaue berührungslose Infrarot-Temperaturmessung zu gewährleisten, sollten Sie Folgendes beachten: Verhältnis von Messentfernung und Messfleckgröße (E:M), Messfleck, Umgebungsbedingungen, Umgebungstemperaturen und Emissionsgrad.
Emissionsgrad ist ein Maß für die Fähigkeit von Materialien, infrarote Energie zu absorbieren oder abzustrahlen. Der Wert kann zwischen 0 und 1,0 liegen.
Häufige Nichtmetalle sind u. a. Asphalt, Kohlenstoff, Glas, Papier und Kunststoff.
Häufige Metalle sind u. a. Aluminum, Eisen, Stahl, Kupfer und Platin.